Harald Navé (1935 - 2004) ist in Wien aufgewachsen. Im Realgymnasium Unterbergergasse im XX. Bezirk besuchte er die gleiche Klasse wie Alfred Luft und Hellmuth Fröhlich. In der Freizeit brachten sich die drei unheilbar vom Eisenbahn-Virus angesteckten Freunde gegenseitig das Fotografieren bei. Bald gesellten sich zwei weitere Schüler aus tieferen Klassen zu ihnen, Gerhard Luft und Ewald Göller.
Nach der Ausbildung zum Elektroingenieur fand Halald 1960 eine Anstellung bei BBC im schweizerischen Baden. In der Schweiz machte er sich sofort daran, die letzten im täglichen Betrieb stehenden Dampflokomotiven fotografisch festzuhalten. So sind einzigartige fotografische Dokumente von grösstem dokumarischem Wert entstanden.
Doch Harald fühlte sich nicht nur in der Schweiz und in Österreich zu Hause. Nur so war es möglich, dass er auf allen fünf Kontinenten unzählige wunderschöne und einmalige Eisenbahnbilder erstellen konnte. Sein fotografischer Nachlass wird in quantitativer wie in qualitativer Hinsicht einzigartig bleiben.
Obwohl als Dampflokfotograf weltbekannt geworden, hat sich Harald bei Weitem nicht ausschliesslich dem Dampfbetrieb verschrieben. Diesellokomotiven und -triebwagen hat er ebenso gerne gejagt. Besonders in den Bann gezogen hat ihn immer auch der elektrische Bahnbetrieb.
Nach seiner Pensionierung hat Harald auf die Herausgabe meherer Werke hin gearbeitet, in denen er seine wunderschönen, technisch brillant angefertigten und in der Mehrzahl noch unveröffentlichten Aufnahmen der Nachwelt zugänglich machen wollte. Leider war es ihm nicht vergönnt, sein Lebenswerk abzuschliessen. Das obliegt nun seinen Freunden. Harald ist am 6. Oktober 2004 tödlich verunglückt.